Als Erich Wenzel, „der Gmünder DJK-Laufpapst“, vor 2 Jahren viel zu früh verstarb, hatte er noch kurz vorher eine Zusammenstellung von 26 Stiegen und Steigen, in Gmünd und um Gmünd herum, an seine Lauffreunde übergeben. Viele dieser Anlagen (auf schwäbisch auch „Stäffele“ genannt) sind den Gmünder Bürgern nicht bekannt, obwohl sie teilweise besonders geschichtsträchtig, oder teilweise besonders schön eingebettet sind in die Landschaft.
Unter der Führung von DJK-Läufer und Trainer Kurt Bachmann wurde nun mit einer Auswahl aus der Liste ein reizvoller Rundkurs zusammengestellt, bei dem sich „laufend“ Stiegen und Steigen abwechseln. Ständig ändert sich der Blick auf die Stadt, auf die gegenüberliegenden Hänge, selbst bis zu den Drei-Kaiser-Bergen. Aus so vielerlei Blickwinkeln ergibt sich ein faszinierendes Rund-um-Bild mit abwechslungsreichen Eindrücken.
Die Läufer der DJK hatten Teilstrecken schon lange im Trainings-Programm. Jetzt wurden sie zusammengefügt zu einem Rundkurs, in einer faszinierenden Landschaft. Geeignet für laufbegeisterten Gmünder und für die, die es noch werden wollen. Nach einem Probelauf im Jahr 2022 hat jetzt am 23. Juli 2023 die Premiere stattgefunden und der Lauf ist jetzt eingeplant als jährlich stattfindendes Ereignis.
Insgesamt addieren sich bei den aktuell ausgewählten „Stäffele“ 755 Stufen, die Summe der Höhenmeter auf rund 460 und die Streckenlänge auf 13 km. Kürzere Abschnitte sind möglich.
Was den interessierten Läufer erwartet:
Gestartet wird an der Großsporthalle in der Mörikestrasse. Über Goethestrasse, Erhardstrasse und Strassdorfer Berg geht es hinauf auf die Strassdorfer Höhe. Bis dahin sind immerhin 213 Stufen zu bewältigen und eine gehörige Steigung. Von dort oben kann man schon den ersten Ausblick auf die Kernstadt, das gegenüberliegende Hardt und den Mutlanger Berg genießen. Ja bis zum Vogelhof, Wustenriet und Deinbach reicht der Blick. Von dort geht es hinunter zum Klarenberg und über die Hopfenweg-Treppe hinauf auf das Hardt. 280 weitere Stufen sind zu meistern. Vom Hardt geht es direkt hinab zur Oststadt. Hinein in die Stadt zur Wilhelmstrasse und in einer Schleife zur kleinen und großen Leutzestrasse, immerhin mit 95 Stufen. Bei der Weleda wird die B 29 überquert und am Sandweg und Klostersteige beginnt der Aufstieg zur Mutlanger Höhe. Weitere 177 Stufen laden ein. Oben angekommen wird man wieder belohnt durch einen fantastischen Blick über die Strassdorfer Höhe hinweg vom Rosenstein bis zum Hohenstaufen. Hinab zur Becherlehenstrasse, durch einen schönen Trail-Weg, läuft es fast von alleine. Damit die Muskeln nicht einschlafen geht es jetzt zum Abschluss noch den relativ steilen Kaffeebergweg und anschließenden Schotterweg hinauf zum Lindenturm (Lindenfirst). Wer diesen durchaus anstrengenden Weg meistert, wird oben fürstlich belohnt. Der Blick hinab auf die Kernstadt, über das leuchtend grüne Blätterdach des Baumbestandes, auf die rot leuchtenden Ziegel des Münsters ist in der Morgensonne faszinierend schön. In der Ferne schauen einem Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen entgegen. Unsere Heimat. Berauschend.
Noch voll dieser schönen Eindrücke führt die Laufstrecke hinab zum Taubental und zum Ausgangspunkt der Sporthalle in der Mörikestrasse zurück. Wer will, kann jetzt noch seine Waden in der Kneipp-Anlage kühlen.
Der „Gmünder Stäffeles-Lauf“ ist zu Ende. Wiederholung garantiert. Erich Wenzel hätte seine Freude daran.
Hier die Strecke als GPX-Datei zum Herunterladen.